Isfahan

 

Über Isfahan

What is this?Isfahan, in Zentraliran in einer Flußoase gelegen, bietet zahlreiche Höhepunkte  der persischen Kunstwelt. Ihre Glanzzeit erlebte die Stadt unter der Dynastie der Safawiden, die Isfahan zu ihrer Hauptstadt machten und durch zahlreiche Prachtbauten und Gartenanlagen verschönten.
"Esfahan - nesf-e jahan" - "Isfahan ist die Hälfte der Welt", sagt ein persisches Sprichwort.

Isfahan, rund 430 km südlich von Teheran, gilt als die schönste Stadt Irans. Sie liegt knapp 1500 m über dem Meeresspiegel und wird durch den Fluß Zayande-rud bewässert. Im Süden und Westen der Stadt erheben sich die Bakhtiyari-Berge, und im Norden und Osten erstreckt sich die iranische Hochebene, die in die großen Wüsten übergeht. Die Stadt zählt heute mehr als 1,3 Mio. Einwohner und ist trotz seiner architektonischen Meisterwerke auch ein modernes Industriezentrum.

Der genaue Zeitpunkt der Entstehung Isfahans ist unbekannt. Wahrscheinlich reichen die Anfänge einer Siedlung aber bis in die frühachämenidische Zeit, also ins 6. Jhdt. v. Chr., zurück. Zu den ersten Siedlern in dieser Region gehörten Juden, die – von Nebukadnezar II. vertrieben – bei dem Perserkönig Kyros II. Aufnahme fanden und den Ort Yahudiya gegründet haben sollen. Einige Kilometer weiter östlich entstand später eine Siedlung namens Jay. Nach der Eroberung dieser beiden Orte durch die Muslime um das Jahr 642 erlebte die sich nun bildende Stadt mit dem Namen Isfahan unter der Dynastie der Seldschuken im 12. Jhdt. eine erste Blütezeit. Häufig wechselnde und mitunter tyrannische Herrscher ließen Isfahan in den folgenden Jahrhunderten in Stagnation verharren. Erst unter den Safawiden (1501-1722) erfuhr Isfahan einen Aufschwung und erlangte seine heute noch zu bewundernde Pracht.

What's that?598 verlegte Schah Abbas I. (reg. 1587-1629) die Hauptstadt des damaligen Persiens von Qazwin nach Isfahan, das er zu einem Paradies auf Erden machen wollte. Er ließ den Meidan-e Naqsch-e Jahan (heute Meidan-e Emam), den zentralen Platz von beeindruckender Großzügigkeit, anlegen. Umlaufende zweistöckige Arkaden umrahmen das riesige Rechteck. An den beiden Schmalseiten des Platzes erheben sich zwei hohe und reich verzierte Eingangsportale: im Norden der Zugang zum Basar und im Süden das monumentale Eingangstor zur königlichen Moschee von Schah Abbas (heute Emam-Moschee), die von einer prächtigen himmelblauen Kuppel gekrönt ist. In der Mitte der Längsseiten des Platzes stehen einander die kleine, ab 1603 erbaute Lotfollah-Moschee mit ihrer beigen Kuppel und der Ali Qapu (Hohe Pforte) gegenüber, ein Palast und gleichzeitig Torgebäude zu den ehemaligen königlichen Residenzen. Ursprünglich ein Pavillon aus timuridischer Zeit ließ

Schah Abbas I. den Ali Qapu von zwei auf vier Stockwerke erhöhen, eine Torhalle vorbauen und eine Säulenhalle sowie ein Flachdach errichten. Neben zahlreichen Palästen, Moscheen und Gartenanlagen wurden unter seiner Regentschaft auch herrliche Brücken über den Zayande-rud gebaut.
Ein Meisterbau unter diesen zahlreichen Brücken ist die Pol-e Khaju, die jedoch erst zur Zeit von Schah Abbas II. um 1650 als wichtigste Verkehrsverbindung zwischen Isfahan und Schiraz errichtet wurde. Gleichzeitig diente der zweigeschossige Arkadenbau als Staudamm und Schleuse. Durch die großen Toranlagen zwischen den Brückenpfeilern konnte das Wasser gestaut werden, um es nach Bedarf für die Stadt zurückzuhalten. Zu den ältesten Bauwerken der Stadt zählt die Freitagsmoschee (Masjed-e jom’e). Bereits um 900 n. Chr. angelegt, ließen verschiedene Herrscher den Bau erweitern und vergrößern, so daß man in ihm eine Vielfalt persisch-islamischer Baukunst vereint findet.

What's that?Sehenswert ist in Isfahan auch das armenische Viertel Jolfa mit seinen Kirchen, dem christlichen Friedhof und dem armenischen Museum. Rund 50.000 armenische Christen holte Schah Abbas I. aus dem heute in Aserbaidschan liegenden Ort Jolfa nach Isfahan, um beim Ausbau seiner neuen Hauptstadt von ihrer Kunstfertigkeit und ihren kaufmännischen Fähigkeiten zu profitieren. Heute leben noch 10-15000 Armenier in Isfahan.
Anfang des 18. Jhdt.s waren die Safawiden nicht mehr in der Lage, dem Einfall afghanischer Stämme standzuhalten. In den folgenden Jahrhunderten unter der Herrschaft der Zand, Qajaren und Pahlawis wurde Isfahan nie mehr Mittelpunkt oder Hauptstadt Persiens, gehört aber bis heute zu den schönsten Städten des gesamten Orients. Zahlreiche Bauwerke stehen unter Denkmalschutz oder wurden von der UNESCO sogar zum Weltkulturerbe erklärt.